Spinnennetz Lexikon

Aus dem Lehrbuch


Durch die Kontakte, die derzeit entstehen gewinne ich viel Einblicke über Ansichten, Einsichten und Irrsichten rund um BDSM und den Umgang damit. Auf dieser Seite meiner Homepage, werde ich einzelne Äußerungen, aber auch gehäuft auftretende Aussagen mit meiner Meinung verzieren und einstellen.

Sonderwünsche und Grundausbildung


Oft stelle ich fest,  dass viele Subs ihre persönlichen Vorstellungen, Phantasien und Sehnsüchte  in der Grundausbildung umgesetzt wissen möchten. Dafür habe ich durchaus Verständnis. handelt es sich doch dabei oft um lang gehegte Wünsche und Sehnsüchte, die nach Erfüllung schreien.

Allerdings ist dafür in  der Zeit der Grundausbildung  noch nicht der richtige Platz. Oft erfordert auch gerade der individuelle Wunsch bereits Kenntnisse und Erfahrung, die der Anfänger erst erlernen muss. In der Ausbildung geht es ersteinmal um die Gewinnung grundlegender (Er-) Kenntnisse und Fertigkeiten und nicht  um die Erfüllung spezieller Fetische oder Phantasien.

Wenn Ihr die grundlegenden Dinge wisst, steht  Euch die schwarzbunte Welt des BDSM offen für Eure eigenen Entdeckungen.




 Unterscheidung zwischen  den Begriffen "Ausbildung" und "Erziehung"


Wie oft im BDSM wird es meist mit der Abgrenzung einzelner Begriffen voneinander nicht allzu genau genommen. Deshalb kommt es oft zu Missverständnissen und falschen Vorstellungen über die Dinge, die Einen erwarten.

Ich werde meine Seite an dieser Stelle nutzen, um ein wenig Klarheit in das Begriffswirrwarr zu bringen; so auch in diesem Fall.


Unter einer Ausbildung  wird die grundlegende Einführung einer Person, Dom oder Sub,  in  den Bereich BDSM verstanden.

Im Unterschied zu einer Erziehung werden einzelne Schritte mit dem "Azubi" langsam erarbeitet und nicht als bekannt vorausgesetzt.  Dem "Azubi" wird erklärt, wie er/sie etwas zu tun hat und, nach dem praktischen Teil, auch warum. Ggf. werden  im Anschluss an den praktischen Teil der Ausbildung Fragen oder Unklarheiten geklärt. Dem "Azubi" wird auch die Gelegenheit gegeben, eine persönliche Einstellung zu den Eindrücken zu finden. Das Kopfkino fühlt sich anders an, als die tatsächliche Erfahrung.

An die Subs unter Euch: Eine Ausbildung läuft durchaus konzentriert also "streng" ab. Sie unterscheidet sich zur Erziehung allerdings im Tempo des Vorgehens und im dem Wissensniveau auf Subseite, das von Dom vorausgesetzt wird.


Unter einer Erziehung versteht man  die bereits fortgeschrittene "Handhabung" eines/ einer Sub durch eine Herrschaft. In Domsprech auch "Benutzung" genannt.  Hier wird nichts mehr Schritt für Schritt erklärt und erarbeitet, sondern  Wissen und Fertigkeiten  des Sub werden von Seiten der Herrschaft als gegeben vorausgesetzt und strikt eingefordert.

Für einen unerfahrenen Sub bedeutet  ein Einstiegsspiel auf dem Niveau einer Erziehung ein Spiel mit "Versuch und Fehler". Häufig wird so ein Einstieg allerdings eher als negative Überforderung empfunden, denn als lustvolle Erfahrung.

Ein einsteigender Dom sollte also bevor Er/Sie erzieht, am Besten schon wissen, was Er/Sie tut. Obwohl das häufig nicht so gesehen wird. Ich persönlich halte die Einführung eines eher unerfahrenen Dom durch einen erfahrenen  "Kollegen" für sinnvoll. 






Sklavenstellungen


Für die Subs unter Euch  schon mal zum Üben.

In Filmen oder im Internet sieht man oft auch Abweichungen dieser Stellungen.  Ich selbst bringe allerdings die in dem Link gezeigten Stellungen  bei.  Eure eigene Herrschaft kann dann verfügen, was Er oder Sie für angemessen hält.

http://mein_sm.beepworld.de/sklavenstellungen.htm




24/7/365 zum Einstieg ?


Ich weiss, ein grosser Traum vieler Subs. Vor allem Anfänger geben sich gerne der Fantasie einer immerwährenden Playparty hin.


Wie meistens ist die Realität einer solchen Beziehung jedoch viel profaner. Da werden dann anfangs gerne ausgeübte Pflichten zum lästigen Alltag, der neben Beruf, Kindern und sonstigen Alltagspflichten als Belastung für den submissiven Part noch dazu kommt.

Auch bei dem dominanten Part zieht der Beziehungsalltag ein und aus dem anfänglich spannenden Spiel wird die ständige Verpflichtung, subbi zu "bespassen". Nicht wirklich prickelnd.


Meine Erfahrung im Umgang mit vielen Paaren, die sich an dieser Form der Beziehung versuchen sagt, dass die Lebensform 24/7  Dom/Sub von beiden Seiten ein hohes Mass an Eigen(er)kenntnis und Selbstdisziplin erfordert.


Sind beide Partner  oder Einer der Partner im BDSM noch recht unerfahren, kommt noch sehr viel leichter "Sand ins Getriebe" . Die Partner fühlen sich unausgefüllt, unverstanden und/oder überfordert von der Situation und viele kleine Ereignisse höhlen das System langsam von innen her aus. Nicht, das sowas erfahrenen BDSMern nicht passieren würde.

:-) 

Aber Unerfahrenheit erhöht die Chancen auf Langfristigkeit  einer solchen Beziehung nicht besonders.


Mein persönliches Fazit aus vielen Beobachtungen in meinen Jahren als Domse ist also: Schaut Euch Euren Partner und Euch selbst genau an und bringt vielleicht erstmal die eine oder andere Session hinter Euch, bevor Ihr Euch den Traum von der 24/7 Beziehung erfüllt.


Vielleicht liegt sogar mehr 24/7 Spielwert darin, wenn Beide sich für ein Wochenende in einer Spielwohnung treffen und dort zeitlich begrenzt  umso konsequenter ihre Rollen ausleben. Auch hier gilt - weniger ist oft mehr. Meine eigenen Erfahrungen gehen jedenfalls in die Richtung.


Für die Leute, die es mal mit 24/7 versuchen möchten, ein paar Tipps für geeignete  Örtlichkeiten auf:

www.sm-spielwiese.de



Woran erkenne ich, ob ich masochistisch bin ?

Einfach ist es, wenn die schlicht geil wirst, wenn Dir rituell Schmerzen zugefügt werden. Dann bist Du schmerzgeil und somit masochistisch.

Nicht ganz so eindeutig ist die  Lage, wenn Du unter Schmerzen nicht sofort körperliche Lust empfindest. Sondern vielleicht eher nach der Anwendung. Wenn Du z.B. daran denkst, der Herrschaft durch das Ertragen von Schlägen gut gedient zu haben.

In so einem Fall kommt die Lust an Ertragen von Schmerzen durch die Lust an der Hingabe an die Herrschaft. Also wird der Masochismus angestossen durch die Devotion.

Das ist auch eine Form des Masochismus, der seinen Ursprung aber eher auf der geistig/seelischen Ebene hat. Die körperliche Ebene steht eher im Hintergrund.